Freitag, 9. Januar 2009

Die Operationsgeschichte

OP1_13.6.2005: FESS total bd-stg.
Februar 2007: ambulante Polypenentfernung

OP2_10.4.2009: Re-FESS total bd-stg. mit Navigation;
Septumdeviation-Begradigung=Septumplastik
2 tage drauf: tamponaden ziehen. anfangs wieder das 100liter-atemgefühl. es legt sich sehr rasch. zuerst nur ein ventilverschluss. nach und nach schwellen links völlig, rechts bis auf 1mm-bruchteil zu. ich kann somit keine rhinocort behandlung durchführen. osterfeiertage. gefahr, dass sich sekret nun in allen höhlen anstaut. notruf im spital, von dem ich entlassen wurde. vorerst otrivin, damit ich dann mit rhinocort durchsprayen kann. selbstverständlich immer wieder rhinomer. nächste konsultationsmöglichkeit entweder übermorgen in ambulanz oder in 3 tagen (erst!!!) ordination - habe das privileg, direkt in die ordination meines NNH-operateurs zu pilgern. diese story #5434269 ist somit fortan mein postoperativer endlosthread.
Dr. Schmidt - 12. Apr, 16:15

die anfängliche euphorie von 2005 weicht lähmendem entsetzen

3einhalb tage klinik mit einer hyperaktivität darin, die sich bis zum momentanen zeitpunkt nicht legt. wie schon in meiner labaroskopie 2000 versuche ich, im bewusstsein nachzuvollziehen, was man bei der OP mit mir gemacht hat und wie das wohl alles ausgesehen hat. ich gäbe viel drum, eine FESS mit septumplastik filmisch an einer andren mir fernstehenden person mitzuverfolgen und bewusst nachzuvollziehen.
meine anfängliche euphorie weicht einer schockierten lähmung. es bewegt sich nichts. abgesehen vom dumpfen völlig erträglichen wundheilungsschmerz habe ich das 'beton - nach vorn und hinten geht nix mehr' - gefühl. klammere mich momentan an ebengeführtes telefonat mit einem der oberärzte. ich wurde um 9h entlassen, um 7h waren tamponaden gezogen worden mit sehr viel blut. habe zu 2 betroffenen kontakt aufgenommen. von einer hab ich die mail addi, schreibe ihr aber erst wenn auch sie ihren eingriff überstanden hat.
FESS&Septum ist mit nurFESS in keinster weise vergleichbar! nach nurFESS ist man bei entlassung ein vollkommen freier mensch. FESS mit septum lässt einen soziophob werden aus dem schlichten grund, es muss nicht viel passieren und es kommt mir wer blöd an der nase an. ich habe schon jetzt aufgrund von schwellung oder bildhauerei zugegebenermaßen eine schweineschnauze, die sich noch enorm verstärken könnte, würde ich auf die nase fallen. fazit: kein rad-sport, kein gehen im dunklen, kein stolpern. kein gehen auf die straße; krankenstand. einkauf und arztbesuch langsam ängstlich und allem ausweichend. das schlimmste jedoch: die verstopfung. das befreiende esslöffelweise abgehen von schleim in den schillerndsten farben will und will sich nicht einstellen. ich rechne vorab mal mit allen konsequenzen, unter andrem jener, für den rest meines lebens mundatmer zu sein. ich weiß aus erfahrung, dass dies nach monaten derartig zermürbt, dass man bereit ist, jeglichen schritt zu vollziehen, damit man NIE MEHR ATMEN muss. bin in einem schockzustand in dem ich nichtmal heulen oder hilferufen kann.

Dr. Schmidt - 13. Apr, 14:29

3. tag nach OP, 1. tag nach tamponadeziehen

https://www.google.at/search?q=breathing+obstruction+after+FESS+operation
https://www.entgurgaon.com/faq_nose.html
https://www.therhinoplastycenter.com/Nasal-Obstruction/nasal-obstruction6.html
es ist ein scheiß unnötiger ostermontag ich finde und bekomme nirgends hilfe
komme drauf dass ich auf diese art von leben keinen wie auch immer gearteten wert mehr lege und bin bereit, mir einen billasack über den kopf zu zieh'n

Dr. Schmidt - 15. Apr, 10:12

cmt3, FIVE days after septal surgery

septal surgery - das ist der fachterminus, mit dem ich mich vor der OP noch intensiver zusammensetzen hätte sollen. es gab 2 so neuralgische momente. die inkenntnis-setzung darüber, dass eine reFESS kommt und meine einsicht: wenn JETZT mit septum, dann NUR von diesem arzt des jahres 2005! der 2. moment war der des aufwachens und mein unmittelbares wissen, wenngleich ich nach wie vor gefleht gehabt hatte: bitte ohne septum, ich hoffte einfach plötzlich, dass dieser mann jetzt das septum doch gemacht hat. und man servierte es mir überaus spannend! ich konnte im aufwachraum keine info drüber kriegen. ich war wieder auf der station und KONNTE KEINE INFO DRÜBER KRIEGEN. nagut. die schwester war so lieb, unten anzurufen ob SEPTUM JA. und septum WAR ja! und ich war sehr sehr froh drüber. das erste was ich machte, als ER an mein bett rantrat. 'ich bin ihnen dankbar, dass sie auch das septum operiert haben'
ausschlaggebend für diesen meinungswandel war auch mein aufnahmegespräch mit einem erklärenden assistenzarzt gewesen. ich habe auch fast den eindruck, dass die assi-ärzte lieber erklären als die erfahrenen. wohl weil die erfahrenen die erfahrung gemacht haben, dass sie ja eigentlich eh gegen eine wand reden. ja und sie haben ja auch in gewisser weise recht mit dieser idee. 80% der patienten bringen eben nur grad mal ihre karre in die werkstatt und das wars dann. und ein teil davon kümmert sich einen feuchten rotz um die aktive selbst-nachbehandlung, sofern er nicht eh schon ein reFESS-Patient ist. anders bei mir freilich: ich löchere jeden arzt, auch wenn er grade nur dabei ist, die watte ins tetrazyklin zu tauchen. auch so'n begriff, den ich aufsog wie ein trockener schwamm.
meine billasackerl-methode oben - ich lasse sie stehen, wenngleich diese ne harte ansage ist. aber ich kann nur unterstreichen, es ist einfach nicht leicht! von der station mit brief wie von einem raumschiff ausgesetzt werden. 2 feiertage vor sich. alle feiern und man selber hat angst: wo staut sich jetzt das sekret, wenns nicht abfließt. machts das gesamte ergebnis zunichte? wo ist mein geruchs- und geschmackssinn! und das alles nach einer FESS 2005, nach der ich das atemtechnische paradies auf erden erlebt hatte!
ist jetzt alles nicht so wild.
aber nun zu den fakten.
OP, 2 tage tamponade. 2. tag=ziehen und absaugen. 3. tag absaugen, 4. tag absaugen.
morgen am 6. tag absaugen. und dieses SAUGEN, das muss sich der patient HOLEN!! und da darf kein weg zu weit sein, und kein administrativer schlund zu tief.... - und kein arztensblick zu bös (à la 'sie überfrequentieren mich jetzt')

Dr. Schmidt - 18. Apr, 11:06

4cmt 8tg nach septal surgery

nach arztbesuch weiß ich nun: das kann man ungeschont eine septumplastik nennen.
ich hatte 05 schon nasenmuschelhypertrophie gehabt. mukotomie war nun: https://www.aerztlichepraxis.de/rw_4_Lexikon_HoleEintrag_36352_Eintrag.htm
https://www.lifeline.de/cda/forum/actionViewThread.html?entry=74095&board=39
eine teilweise abtragung und verringerung der schleimhautdicke (stirnhöhlen haben ja auch nur verdickung und keine polypen), könnte freilich wieder von selbst verdicken. geht man also von der hoffnung aus, mit einer septumkorrektur im leben wäre es getan, kann sich die notwendigkeit der mukotomie wiederholen. mein gespräch mit dem assistenzarzt vergess ich nie. er servierte mir der reihe nach die überzeugenden fakten für die septumkorrektur. ich habe nur nicht dieses fachmännische talent, es so rüberzubringen, dass es wirklich fundiert klingt. es wird immer laienhaft klingen - aus meinem munde.
jedenfalls hat mein genialer, mein unübertreffbarer operateur, wie sich vermuten und hoffen lässt, den weg geebnet, dass bei einer allfälligen RE-RE-FESS ein durchkommen zu siebbeinzellen und vor allem kieferhöhlen besser möglich ist.
nun wieder zum STATUS
6. tag nach op war ich facharzt, heute ist 8. tag nach op. ich beginne, mit einem problem der verkrustung zu kämpfen - jetzt schon. bevor die kaskadenartigen schleimabgänge ihr auftreten ankündigen. 2 wege, dies zu beheben. coldistop, welches ich gern mit oleovit-A vergleiche. vaseline in die nasenlöcher, symmetrisch wattebäusche untenrein. zweiterer weg ist grauslicher als schlichter sekretabgang. doch er ist prima bakteriensperre, er ist halbwegs gesellschaftsfähig, und in sachen krusten effizient wie sonst nichts.
ich darf am 13. tag nach OP in die ordi, spins und nähte entfernen. dies wird nach tamponadeziehen vermutlich ein weiterer, mit sehr viel spannung zu erwartender vorgang werden!

Dr. Schmidt - 20. Apr, 11:06

5cmt tag10 septalsurgery

septalsurgery beginnt für mich, ein magisches wort zu werden. und ich bin mir wirklich nie zu schade für einen special effect: seit gestern habe ich rote punkterl. im fachjargon wird sowas ein nesselausschlag genannt. gottlob nicht ansteckend. sieht ziemlich entsetzlich aus und gleichzeitig auch berührend pittoresk. ich heute schlechten gewissens zum arzt. der grund banal - hätte aber auch fatal sein können. obligatorischer dialog im spital: haben sie eine penicillin-allergie. ich: nein (mich nie eines schocks dieser art entsinnen könnend und stolz meine gesammelten pollenallergien vor mich hertragend wie die güldne bundeslade). nein keine penicillin allergie. und rein mit den saftln, infusionär. und dann noch das orale. ich will nicht ganz ins detail weil ich vermeide, dass meine krankheitsgeschichte retrograd ausgehoben und identifiziert werden könnte. also ausschwemmen und ein neues antihistaminikum, das ich hiermit kennenlerne. hätte ich mich noch 1, 2x weiter gespielt mit sowas, dann hätte ich journalistisch im eigenversuch über einen allergischen schock berichten können. dies kann nun vermieden werden. schon übermorgen wurde für mich ein termin im allergieambulatorium frei. schön. ich wollte das eh schon immer kennenlernen.
NASENSTATUS.
10 tage nach op beginne ich freilich nicht mit schneuzen, aber mit ausblasen. sekret ist cremegelblich, nimmer transparent. auch hatte ich vor 2einhalb tagen ne phase gehabt, wo ich dumpfe leichte schmerzen in kiefer- und stirnhöhle hatte. ich wusste, nun muss der körper kämpfen und das geht vorbei. aber dann kamen halt diese roten punkterl. dieser nette krankenstand hört nicht auf, mich fürstlich zu unterhalten.

Dr. Schmidt - 24. Apr, 05:21

6cmt tag14 intranasal splints

https://www.google.at/search?hl=de&q=septal+surgery+splints
pakmedinet https://www.pakmedinet.com/12676 spricht von schmerz beim removal. ich hatte den removal gestern. war sehr gespannt und hatte kopfweh auch noch dazu. aber meine sehnsucht, die fäden und splints rauszukriegen war alles überragend. wie ich nun doch annehme, dürften die splints außen an der nasenscheidewand angebracht gewesen sein und das sind regelrechte mauern und platten. also kein wunder, dass ich diesen widerstand als stündlich mehr störend empfunden hatte. die nähte halten diese splints fest wie ein spielzeug, das durch ösen an seine kartonverpackung angebracht ist. seither fühle ich mich wie nach einer normalen fess. es ist ein exklusives gefühl, beide op's nun vergleichen zu können. ich habe nicht so faszinierend puddingartige schleimabgänge in löffelgröße, wie sie noch 2005 dagewesen waren. wenngleich mir damalige abgänge sehr imponiert haben. auch bezweifle ich, dass ich je ein größers krustenstückchen als 3cm rausziehen werde können. manipulieren soll ich 'drin' garnix. soweit wurde ich heute vom hno hingewiesen.
das nichtvertragenhaben des AB's(antibiotikums) erzeugt bei mir utikaria. die ist lähmend bis zum gehtnimmer. ich kann mich so nicht aufs aufräumen konzentrieren, geschweige denn aufs arbeiten. auch täglich mit kopfweh aufwachen in der letzten zeit macht mich nicht sehr biophil. aber ich kann nur sagen: mit diesen splints bin ich eine große last losgeworden. aber es ist mir lieber gewesen, sie getragen zu haben, als sie nicht bekommen zu haben. denn es war auch mit ihnen meine vorsicht und unsicherheit groß genug gewesen.

Dr. Schmidt - 28. Apr, 17:22

7cmt day18 urtikaria droht mit cortisonspritze

alle achtung. 3 ärzten gegenüber erwähnte ich schon urtikaria. meine ist ne besondre. am tag 9 nach op fing sie an, das war ein tag nach ende der penicillin einnahme. sie begleitete mich tag9 und 10 ganzkörperlich. verschwand dann.
kam aber wieder. an gewissen stellen: schritt, achseln, kniekehlen, handflächen. die hölle. speziell in der arbeit, wo man sich nicht kratzen soll. ich gestern recht verzweifelt zur hautärztin. ich hätte sie ja in ruh gelassen damit aber das gespräch führte zumindest dahin, dass ich jetzt doch brav mein antihistaminikum esse, weil sie hat gesagt, wenn ich das nicht tu, kommt sie mit der spritze und da ist cortison drin. das ist das schlimmste. cortison subkutan. intravenös wärs noch ärger aber das macht keiner. also kein mündiger patient ließe es sich heutzutage antun.
die urtikaria lässt mich jetzt halbwegs in ruh. das gibt mir zeit, in den entsprechenden geschichten
RL https://oasiswien.twoday.net/stories/5441439
und LL https://oasiswien.twoday.net/stories/5441438
über die vorkommnisse in meinen zwei spannenden nasenlöchern zu schreiben. ich heb nämlich die eschars auf, verlege aber die pinzetten. prinzipiell sollts umgekehrt sein.
und überhaupt prinzipiell hat eine pinzette in diesem stadium in den löchern nix verloren. mein arzt würde die wände hochgehen.

Dr. Schmidt - 30. Apr, 20:08

day20 poröse schleimhäute

eigentlich die oberhaut, die epidermis, die ganz dünne an den naseninnenwänden ist angegriffen. gestern war ich ambulant. dort stellte sich raus, dass es so ist. es ist ein symptom das ich vom nasonex her kenne. drum verließ ich n-nex, weils die häute verätzt. und griff zu rhinocort.
aber der einfluss von rhinocort, also cortison, 1x die woche tetrazyklin, pollenallergie, doch recht viel meersalzspray und letztendlich das fröhliche krustenentfernen und dann und wann ausblasen, das hat die häute großflächig porös und bei berührung blutig werden lassen. wie jesus am kreuz.
die vaselinebäusche helfen hier extrem gut.
jeder morgen ist ein risiko faktor. ausreinigung kann alles zerstören. derzeit beobachte ich mit freude die leichte erneute krusten bildung und diese respektiere ich! 3 wochen nach OP beende ich hiermit diese operationsbesprechung und verweise auf die tagebücher der nasenlöcher.

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